Das Kompetenzzentrum Frühzünder bietet neu in Bremen Weiterbildungsangebote für Erzieher und Pädagogen an. Der Startschuss fiel Ende Oktober.

In fünf deutschen Städten ist es bereits eng mit Bildungseinrichtungen vernetzt – jetzt hat das Kompetenzzentrum Frühzünder seine Arbeit auch in Bremen aufgenommen. Das Ziel des Teams aus  Professoren, Psychologen, Pädagogen, Künstlern und Astrophysikern, welches hinter der Initiative steht: die Bildungsqualität in des Hansestadt zu verbessern und gemeinsam mit Kitas und Schulen eine Kultur der Potentialentfaltung für Kinder zu entwickeln. Dazu bietet Frühzünder verschiedene Weiterbildungsangebote an – das nächste Seminar zu Mut und Kreativität in den Naturwissenschaften findet am 16. - 17. April 2015 in ,Villa‘ Bremen-Horn statt. Die Anmeldefrist läuft noch bis zum 05.04. 2015.

Als Startschuss lud das Kompetenzzentrum am 27. und 28. Oktober interessierte Kita-Leitungen, Erzieher und Pädagogen zu einem zweitägigen Workshop mit dem Titel „Co-Konstruktion und experimentelles Lernen“ ein. Hier erhielten zehn Teilnehmer aus acht Bremer Einrichtungen – Kindertagesstätten, Familienzentren, Krippen- und Horteinrichtungen – fachliche und methodische Anregungen, wie sich der Forschergeist von Kindern fördern lässt und wie konstruktiv mit ihnen gearbeitet werden kann. „Dabei wurde der Ansatz der Co-Konstruktion vorgestellt, nach dem Erzieher und Pädagogen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit den Kindern teilen und ihnen als ‚Möglichmacher‘ zur Seite zu stehen“, erklärt die Diplom-Entwicklungspsychologin Viktoria Herber, Mitbegründerin des Kompetenzzentrums Frühzünder und Leiterin des Standorts in Bremen. Sie hat den Workshop gemeinsam mit dem Pädagogen und Künstler Pit Brüssel geleitet und darin aufgezeigt: „Es geht nicht darum, bereits Erprobtes mit den kleinen Forschern nachzumachen, sondern mit ihnen Neues zu entdecken und Experimente von ihren Fragen und ihrem Wissen leiten zu lassen“, so Herber, die ein Beispiel aus einer Einrichtung in Ludwigshafen nennt. Hier hatte das Kita-Team ein zehnwöchiges Programm ausgearbeitet, um das Thema Luft zu erforschen. Doch der Funke sprang nicht über – bis eines Morgens der Staubsauger hervorgeholt wurde, um die Krümel nach dem Frühstück zu entfernen. Da standen die Kinder um das Gerät herum und diskutierten über fliegende Haare und bewegte Luft. „Wir empfehlen Erziehern, in solchen Situationen loszulassen und zu beobachten, was passiert, anstatt alles erklären zu wollen. Das setzt natürlich ein Umdenken voraus.“ Genau das wurde im ersten Workshop in Bremen erprobt. Hier lernten die Teilnehmer in Rollenspielen, sich offen und neugierig, ohne Bewertung und Kritik für andere Meinungen zu interessieren, Kinder zum Ausprobieren zu animieren und ihre Ideen spontan in die freie Arbeit mit unterschiedlichsten Materialien einfließen zu lassen. Anna Hoppe, Erzieherin aus Kinder – und Familienzentrum Haferkamp, war begeistert: „Ich habe meine Arbeit reflektiert und hatte Vertrauen, meine Meinung zu äußern. Unsere für November geplanten Forscherexperimente zum Thema Licht möchte ich jetzt co-konstruktiv gestalten. Das heißt, ich werde achtsame Zuhörerin, Fragen-Herumreicherin, Ideensammlerin sowie Um-die Ecke-Denkerin und freue mich darauf!“

Weitere Informationen zu und Termine für die Weiterbildungsangebote des Kompetenzzentrums Frühzünder unter www.kmnf.de.